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MONSTERS'N'GHOSTS Empathie, Intra-Agency und Multispeziesverschränkung huldigen, um Räume für regenerative Re-Imagination zu schaffen seit 2024 Die Arbeiten, die im Rahmen des Projektes MONSTERS'N'GHOSTS entstehen, sind Reaktionen auf − und gleichzeitig Kampfansagen an − meine Gefühle der Einschüchterung und Hilflosigkeit angesichts von Klimawandel und Umweltzerstörung einerseits und der fortschreitenden Entfremdung durch Digitalisierung und zunehmend invasive KI andererseits. Ursprünglich inspiriert durch den interdisziplinären Sammelband Arts of Living on a Damaged Planet: Ghosts and Monsters of the Anthropocene und weiter beflügelt durch den posthumanistischen Blick auf die "RaumZeitMaterie" in Meeting the Universe Halfway und dem intermedialen Forschungsprojekt Spectacular Data: Fascism and the Coded Present, trete ich aus meiner Komfortzone heraus, um visuelle wie diskursive Räume für eine regenerative Re-Imagination zu kreieren. Die hier gezeigten Arbeiten sind Prototypen wachsender Werkreihen und spiegeln die verschiedenen Ansätze wider, die ich in einem nicht-linearen Schaffensmodus verfolge. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Für die Herausgeber von Arts of Living on a Damaged Planet verweisen "Monster" auf Multispeziesverbindungen, die unsere Einbettung in das Netz des Lebens verdeutlichen. "Geister" sind das, was uns in Landschaften heimsucht, die von der vergangener Zerstörung und den Trümmern der Gegenwart zeugen. Gemeinsam entlarven diese "Kreaturen der ambivalenten Verschränkung" die Zwillingsmythen des menschlichen Fortschritts und der Individualität. Darüber hinaus sehe ich in der Wertschätzung von Kreaturen, die gemeinhin als monströs oder gespenstisch empfunden werden, die Chance festgefahrene Vorstellungen zu überwinden und stattdessen Unvoreingenommenheit, Flexibilität und bedingungslose Empathie walten zu lassen. Außerdem betrachte ich Phänomene, die sich dem menschlichen Auge oder dem gesunden Menschenverstand (oder beidem) entziehen - wie Quanteneffekte oder molekulare biotische Prozesse und Prinzipien - als "gespenstisch", ohne damit andeuten zu wollen, dass sie unwirklich oder jenseitig seien. Schließlich greife ich auch auf die Konzepte von Monstern und Geistern zurück, um sowohl die Flüchtigkeit als auch die Gefahren der digitalen Welt zu adressieren. Um mich Monstern und Geistern anzunähern, bemühe ich mich um ein tieferes Verständnis und Gespür für verschiedenste Lebensformen, ihre physische und ökologische Einbettung und ihre Verbindungen untereinander. Dazu greife ich auf Ansätze aus den Umwelt-, Human- und Naturwissenschaften zurück und schärfe meine tatsächlichen und metaphorischen Sinne für das Lesen der Zeichen und Narrative von menschengemachter Umweltzerstörung auf der einen und den Wundern des Lebens auf der anderen Seite. Um mich den Monstern und Gespenstern des Digitalen zu nähern, verfolge ich die Auswirkungen von Social-Media-Plattformen auf unsere Art und Weise der Kommunikation und Interaktion. Die Dringlichkeit und Frustration, die ich empfinde, gepaart mit dem Wunsch, die natürlich-materielle Welt, von der wir ein Teil sind, zu ehren und zu feiern, verändert das Muster meiner künstlerischen Praxis: Distanzierte Rationalität und persönliche Unsichtbarkeit weichen einer informierten Spontaneität und Verspieltheit sowie der Einbeziehung meines physischen Selbst. Das Verlassen ausgetretenener Denkpfade, das Betreten von affektivem Terrain und die Exponierung meiner Person sind Ausdruck unserer aller Vulnerabilität und die Grenzen unserer Macht. Gleichzeitig weisen sie auf die Möglichkeiten hin, die sich ergeben, wenn man Distanz und Passivität ablegt, indem man Unsicherheiten in Kauf nimmt und Risiken eingeht, um Resilienz, Engagement und Fürsorge zu propagieren. < Projekte |